Allgemeines über die Rennmaus

Die komplette Bezeichnung lautet: Mongolische Wüstenrennmaus


Rennmäuse haben im Gegensatz zu Farbmäusen oder Ratten keinen starken Eigengeruch.

 

Rennmäuse sollten niemals einzeln gehalten werden.

Es empfehlen sich Gruppen von 2 gleichgeschlechtlichen Tieren.

Auch größere gleichgeschlechtliche Gruppen sind für einen erfahrenen Halter möglich.


 

Rennmäuse besitzen am Bauch eine Duftdrüse mit der sie ihr Revier markieren.

Krankheitsbedingt, durch zuviel Stress oder aber auch durch ungeeignetes Einstreu kann sich diese Drüse entzünden. Mit einer entzündeten Duftdrüse sollte man unbedingt zum Tierarzt.

(Achtung: Bei einem Tierarztbesuch stets die ganze Rennmausgruppe mitnehmen - sind die Tiere über längeren Zeitraum getrennt sehen sie sich nichtmehr als Gruppe und man muss erneut Vergesellschaften)

 

Rennmäuse dürfen nie an der Schwanzspitze gehalten werden da diese abreißen kann.

Für einen längeren Transport kaufen Sie bitte eine geeignete Transportbox (mit ausreichender Belüftung).

Vor dem Kauf:

 

Überlegen Sie sich vor der Anschaffung bitte ob Sie bereit sind sich bis zu 5 Jahre um die Rennmäuse zu kümmern.

Rennmäuse brauchen Platz (mindestens ein 100x40x40 Aquarium - gerne größer oder zum Beispiel mit einem Aufsatz)

Rennmäuse sind keine Kinderspielzeuge und auch keine Kuscheltiere.


Auch Rennmäuse kosten Geld - die laufenden Kosten für Futter, Einstreu und neue Einrichtungsgegenstände sollten nicht unterschätzt werden.
Zusätzlich kann unter Umständen ein Tierarztbesuch anfallen - auch an diese mögliche Kosten sollte man vor der Anschaffung denken.


Vergesellschaftung:

Rennmäuse sind sehr territorial und verteidigen ihr Revier mit blutigen Kämpfen, deshalb darf man zwei Tiere nie einfach zusammensetzen.


Es gibt viele Vergesellschaftungsmethoden, wir halten allerdings die Trenngittermethode für die beste Wahl.

Bei dieser Vergesellschaftungsmethode kann den Rennmäusen nichts passieren und Sie müssen nicht den ganzen Tag dabei sein.

 

Reinigen Sie das Terrarium und streuen Sie neues Einstreu.

Das Terrarium nur mit dem nötigsten einrichten (Futter,Wasser,Heu,Stroh,Papprolle).

Trennen Sie das Terrarium in der Mitte mit einem Trenngitter ab (hierfür eignet sich Vogelvolierendraht -Achtung: Wählen Sie die Maschung nicht zu groß - wo der Kopf der Rennmaus durchpasst kommt auch die ganze Rennmaus durch).

Das Trenngitter am besten in einen Holzrahmen bauen damit für die Rennmäuse keine Verletzunggefahr besteht.

Nun setzen Sie die eine Rennmaus auf die eine Seite und die andere Rennmaus auf die andere Seite.

Die Rennmäuse können sich nun am Gitter begegnen und kennenlernen.

Manche Rennmäuse ignorieren sich am Anfang, andere reagieren ganz aufgeregt.

Es empfiehlt sich das Verhalten der Rennmäuse einige Tage zu beobachten (ca. 1 Woche).

(Das wechseln der Rennmäuse auf die gegenüberliegende Seite ist nicht notwendig und verursacht nur unnötigen Stress da die Tiere jedesmal in das "Gebiet des Fremden" gesetzt werden)

Verhalten sich die Rennmäuse am Gitter ruhig, fressen sie zusammen, bauen sie die Nester an das Gitter oder versuchen sich zu putzen können Sie das Gitter drehen damit die Rennmäuse zueinander können,

(Achtung: Halten Sie einen Lederhandschuh bereit oder ein stabiles Stück Pappe um die Tiere notfalls trennen zu können falls diese sich verbeißen).

Bleiben Sie die erste Zeit mit im Raum um im Notfall erneut trennen zu können.

Wenn die Rennmäuse sich verstehen können Sie nach und nach das Terrarium einrichten (bitte nicht alles auf einmal denn das könnte zu Streitigkeiten führen).

Tipp: Papprollen, Heu und Stroh zum Stessabbau ins Terrarium geben.

Das passende Gehege:

Damit sich die Rennmäuse wohl fühlen können ist es wichtig ein passendes Gehege zu haben.

Es eignen sich Aquarien mit Gitterdeckel (Maschung nicht zu groß) und Terrarien mit ausreichender Belüftung.

Gitterkäfige eignen sich nicht da die Rennmäuse gerne viel Einstreu haben und diese durch ausgiebiges Buddeln gerne großzügig verteilen.

Auch Eigenbauten können tolle Gehege werden.

 




Wichtig:
Mindestens 100cm x 40cm x 40cm.

Plastik eignet sich weder als Gehege noch als Einrichtungsgegenstand da dieses gerne zernagt wird aber durch giftige Bestandteile den Rennmäusen schadet.

Bei Holzterrarien empfiehlt es sich den Boden zu fliesen da sonst erhöhte Ausbruchsgefahr besteht.

 

Der Standort sollte so gewählt werden das die Tiere keinen starken Temperaturschwankungen oder Luftzug ausgesetzt sind.

Ebenso wichtig ist die Einstrahlung von Sonnenlicht - ein Kellerraum mit künstlicher Beleuchtung eignet sich nicht.

Ebenfalls sollte Luftfeuchtigkeit und die "Geruchsbelastung" sowie die "Lärmbelastung" nicht unterschätzt werden.

Faustregel: Die Rennmaus fühlt sich unter ähnlichen Bedingungen wohl wie wir auch.
Nicht zu warm - nicht zu kalt (ca. 20°C)

Luftfeuchtigkeit nicht zu hoch (50-60%)

Tageslicht.

Keine andauernde Lärmbelastung.

Keine Geruchsbelastung (wie durch Zigarettenrauch, Duftkerzen, Räucherstäbchen, Haushaltsreiniger, etc...)

 

Einrichtungsgegenstände

Am besten eignen sich naturnahe und unbehandelte Stoffe wie zum Beispiel Holz oder Kork.

Ebenfalls geeignet sind Papprollen.

Die Trinknäpfe sind bei uns aus Keramik oder aus Glas.

Man kann auch Trinkflaschen aufhängen allerdings besteht dort die Gefahr das die Kugel durch Kalk festsitzt oder die Rennmäuse das Einstreu unter die Trinkflasche buddeln und diese dann ausläuft.

Achten Sie beim Kauf von Laufrädern auf eine geeignete Größe (Durchmesser 29 cm).

 

Ungespritzte Äste von folgenden Bäumen können verwendet werden:

Apfel, Birne, Haselnuss, Kirsche, Weide.

 

Es empfiehlt sich frisch gesammelte Äste ein paar Stunden in die Badewanne / Dusche zu legen um möglichen Parasitenbefall des Astes ausschließen zu können.

Wenn es unter dem Ast krabbelt, sollten Sie diesen Ast nicht verwenden um die Rennmäuse nicht den Parasiten auszusetzen.

Einstreu

Als Einstreu eignen sich Holzspäne die nicht zu fein gehobelt sind.

Ebenfalls sollten Heu und Stroh nicht fehlen.

Chinchilla-Sand sollte am besten in einem Sandglas oder Sandbecken angeboten werden da dieser sonst im ganzen Terrarium verteilt wird.

Chinchilla-Sand wird gerne für die Toilette benutzt und fängt dann an unangenehm zu riechen.

Ernährung

Die Ernährung der Rennmaus sollte abwechslungsreich & ausgewogen sein.

Es folgt eine Auflistung was von der Rennmaus gefressen werden darf:

(Die folgende Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit)


Sämereien, Getreide, Nüsse und Kerne:

(In getrockneter Form:)

  • Hafer (auch Haferflocken)
  • Gerste
  • Dinkel
  • Weizen
  • Roggen
  • Hirse (auch als Hirsekolben)
  • Maiskörner (auch als Kolben)
  • Hanf
  • Mohn
  • Rübsen
  • Paddy-Reis
  • Karienfutter ohne Rübsen
  • Buchweizen
  • Wellensittichfutter
  • Kanariensamen
  • Reis
  • Dari
  • Milo
  • Grassamen
  • Sesam
  • Leinsamen
  • Mohn
  • Erdnüsse
  • Sonnenblumenkerne
  • Haselnüsse
  • Kürbiskerne
  • Walnüsse

 

Tierisches Eiweiß:

  • Mehlwürmer
  • Bachflohkrebse
  • Seidenraupenlarven
  • Heimchen
  • Heuschrecken
  • Katzentrockenfutter

 

Obst & Gemüse:

Frisch:

  • Apfel
  • Birne
  • Banane
  • Himbeere
  • Erdbeere
  • Wassermelone
  • Honigmelone
  • Blattspinat
  • Feldsalat
  • Fenchel
  • Gurke
  • Karotte
  • Kopfsalat

Getrocknet:

  • Erbsenflocken
  • Rote Beete
  • Karotte
  • Bananenchips

 

 

Kräuter, Blüten, Äste & Blätter:

Frisch:

  • Gänseblümchen
  • Löwenzahn
  • Luzerne
  • Spitzwegerich
  • Apfel
  • Birne
  • Haselnuss
  • Kirsche
  • Weide

Getrocknet:

  • Ägyptische Färberdistel
  • Fleckige Frauendistel
  • Kamille
  • Brenessel
  • Pfefferminze
  • Ringelblumenblüten
  • Dill-Stiehle
  • Petersilie
  • Spinat
  • Hibiskusblüten
  • Luzerne melasse frei
  • Rosenblüten